Fest der Erhöhung
des heiligen Kreuzes

Vor Deinem Kreuz
fallen wir nieder, Christus,

und Deine heilige Auferstehung
verherrlichen wir.

Die Armenische Kirche hat vier Feste im Jahr, an denen an das heilige und lebendig machende Kreuz Christi gedacht wird. Diese sind: Die Erscheinung des Hl. Kreuzes über Jerusalem, die Erhöhung des Hl. Kreuzes, die Entdeckung der Kreuzesreliquien auf dem Berg Varag und die Auffindung des Hl. Kreuzes. Außer dem Fest der Entdeckung der Kreuzesreliquien, das einen rein armenischen Ursprung hat, werden die anderen Kreuzesfeste auch von den übrigen historischen Kirchen gefeiert.

Auch wenn alle dem Hl. Kreuz gewidmeten Feste ihre besondere Stellung und Bedeutung haben, ist das Kreuzerhöhungsfest (arm. Վերացումն Սբ. Խաչի կամ Խաչվերաց) eines der fünf Hochfeste der Armenischen Kirche. Dieses Fest wird alljährlich am dem 14. September nahesten Sonntag (also zwischen 11. und 17. September) gefeiert, wenn der 14. September selber nicht auf einen Sonntag fällt.

Die Feier des Kreuzerhöhungsfestes basiert auf einer historischen Begebenheit, welche sich im Jahre 628 ereignet hat. Mit diesem Fest feiert die Kirche die Befreiung des Kreuzes Christi aus der persischen Gefangenschaft und die seine Rückführung nach Jerusalem. Wir möchten einen kurzen Blick auf dieses Ereignis und auf seine Vorgeschichte werfen.

Im Jahre 614 greift der persische König Chosrau II. Jerusalem an, zerstört die Stadt, massakriert die Stadtbewohner und nimmt einen großen Teil der Bevölkerung als Geiseln in sein Reich Persien mit. Um die Christen zu erniedrigen, beschlagnahmt er auch das in der Auferstehungskathedrale aufbewahrte Kreuz Christi und nimmt es ebenfalls nach Persien mit. Die Geschichtsschreiber bezeugen, dass in den etwa 15 Jahren, in denen das Kreuz in Persien war, unzählige durch die Kraft des Hl. Kreuzes Genesung fanden, zum Glauben kamen und zum Christentum übertraten.

Mit der Absicht, das Kreuz von der Gefangenschaft zu befreien und wieder nach Jerusalem zurückzubringen, griff der byzantinische Kaiser Herakleion im Jahre 628 mit einem mächtigen Heer Persien an. Die Geschichtsschreiber bezeugen, dass am Feldzug des Herakleios auch ein armenisches Bataillon unter der Führung von Fürst Mjej Gnuni beteiligt war. Am Ende des Kampfes wurden die Perser besiegt und gezwungen, das hl. Kreuz Christi dem Kaiser Herakleion zurückzugeben, der wiederum das Kreuz zurück nach Jerusalem brachte.

Auf dem Weg des Kreuzes zurück nach Jerusalem wurden überall volkstümliche Feste und feierliche Prozessionen zur dessen Verehrung vorbereitet. Bei diesen Festen und Prozessionen wurde das Kreuz des Herrn stets hochgehalten, damit die beteiligten gläubigen Volksmengen es sehen und verehren konnten. Daher die Bezeichnung „Fest der Erhöhung des Hl. Kreuzes“.

Der Rückweg des Kreuzes nach Jerusalem lief auch über das historische Armenien. Entsprechend den Berichten der Geschichtsschreiber machte die Prozession an einem Berghang in der Nähe von Karin (Erzurum) halt, um eine Volksfeier abzuhalten. Und an der Stelle, an der das Kreuz abgestellt wurde, sprudelte eine klare Wasserquelle hervor. Später wurde an dieser Stelle eine Kirche errichtet, die sich zu einem bekannten Wallfahrtsort entwickelte und zu der armenische und andere Pilger zogen, um von dieser gesegneten Quelle zu trinken.

Kaiser Herakleion bewahrte das Hl. Kreuz, bevor es nach Jerusalem gebracht wurde, drei Jahre in Konstantinopel auf. Danach überführte der Kaiser das Kreuz selber, in seinem Wagen kniend und das Kreuz des Herrn in den Händen haltend. In Jerusalem angekommen, trug er es auf seiner Schulter bis nach Golgatha und stellte es in der wieder hergerichteten Auferstehungskathedrale auf. So wurde das Fest der Erhöhung des Hl. Kreuzes endgültig bestätigt, und so wird es bis heute in den Kirchen feierlich begangen.

Aus: S. Isakhanyan, Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche, Etschmiadzin, 2012

Die Armenische Kirche hat vier Feste im Jahr, an denen an das heilige und lebendig machende Kreuz Christi gedacht wird. Diese sind: Die Erscheinung des Hl. Kreuzes über Jerusalem, die Erhöhung des Hl. Kreuzes, die Entdeckung der Kreuzesreliquien auf dem Berg Varag und die Auffindung des Hl. Kreuzes. Außer dem Fest der Entdeckung der Kreuzesreliquien, das einen rein armenischen Ursprung hat, werden die anderen Kreuzesfeste auch von den übrigen historischen Kirchen gefeiert.

Auch wenn alle dem Hl. Kreuz gewidmeten Feste ihre besondere Stellung und Bedeutung haben, ist das Kreuzerhöhungsfest (arm. Վերացումն Սբ. Խաչի կամ Խաչվերաց) eines der fünf Hochfeste der Armenischen Kirche. Dieses Fest wird alljährlich am dem 14. September nahesten Sonntag (also zwischen 11. und 17. September) gefeiert, wenn der 14. September selber nicht auf einen Sonntag fällt.

Die Feier des Kreuzerhöhungsfestes basiert auf einer historischen Begebenheit, welche sich im Jahre 628 ereignet hat. Mit diesem Fest feiert die Kirche die Befreiung des Kreuzes Christi aus der persischen Gefangenschaft und die seine Rückführung nach Jerusalem. Wir möchten einen kurzen Blick auf dieses Ereignis und auf seine Vorgeschichte werfen.

Im Jahre 614 greift der persische König Chosrau II. Jerusalem an, zerstört die Stadt, massakriert die Stadtbewohner und nimmt einen großen Teil der Bevölkerung als Geiseln in sein Reich Persien mit. Um die Christen zu erniedrigen, beschlagnahmt er auch das in der Auferstehungskathedrale aufbewahrte Kreuz Christi und nimmt es ebenfalls nach Persien mit. Die Geschichtsschreiber bezeugen, dass in den etwa 15 Jahren, in denen das Kreuz in Persien war, unzählige durch die Kraft des Hl. Kreuzes Genesung fanden, zum Glauben kamen und zum Christentum übertraten.

Mit der Absicht, das Kreuz von der Gefangenschaft zu befreien und wieder nach Jerusalem zurückzubringen, griff der byzantinische Kaiser Herakleion im Jahre 628 mit einem mächtigen Heer Persien an. Die Geschichtsschreiber bezeugen, dass am Feldzug des Herakleios auch ein armenisches Bataillon unter der Führung von Fürst Mjej Gnuni beteiligt war. Am Ende des Kampfes wurden die Perser besiegt und gezwungen, das hl. Kreuz Christi dem Kaiser Herakleion zurückzugeben, der wiederum das Kreuz zurück nach Jerusalem brachte.

Auf dem Weg des Kreuzes zurück nach Jerusalem wurden überall volkstümliche Feste und feierliche Prozessionen zur dessen Verehrung vorbereitet. Bei diesen Festen und Prozessionen wurde das Kreuz des Herrn stets hochgehalten, damit die beteiligten gläubigen Volksmengen es sehen und verehren konnten. Daher die Bezeichnung „Fest der Erhöhung des Hl. Kreuzes“.

Der Rückweg des Kreuzes nach Jerusalem lief auch über das historische Armenien. Entsprechend den Berichten der Geschichtsschreiber machte die Prozession an einem Berghang in der Nähe von Karin (Erzurum) halt, um eine Volksfeier abzuhalten. Und an der Stelle, an der das Kreuz abgestellt wurde, sprudelte eine klare Wasserquelle hervor. Später wurde an dieser Stelle eine Kirche errichtet, die sich zu einem bekannten Wallfahrtsort entwickelte und zu der armenische und andere Pilger zogen, um von dieser gesegneten Quelle zu trinken.

Kaiser Herakleion bewahrte das Hl. Kreuz, bevor es nach Jerusalem gebracht wurde, drei Jahre in Konstantinopel auf. Danach überführte der Kaiser das Kreuz selber, in seinem Wagen kniend und das Kreuz des Herrn in den Händen haltend. In Jerusalem angekommen, trug er es auf seiner Schulter bis nach Golgatha und stellte es in der wieder hergerichteten Auferstehungskathedrale auf. So wurde das Fest der Erhöhung des Hl. Kreuzes endgültig bestätigt, und so wird es bis heute in den Kirchen feierlich begangen.

Aus: S. Isakhanyan, Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche, Etschmiadzin, 2012

Das Mysterium des Hl. Kreuzes

Bis zur Kreuzigung Jesu galt das Kreuz als ein Folter- und Todeswerkzeug. Zur Folter oder zum Tode am Kreuz wurden Schwerverbrecher und gegen das Römische Reich Revoltierende verurteilt. Vielen ist die Geschichte der historischen Figur Spartakus bekannt. Auch über unseren Herrn Jesus Christus wurde diese grausame Strafe verhängt und er vergoss sein errettendes Blut auf diesem Leid und Tod symbolisierenden und verbreitenden Werkzeug.

Es sei angemerkt, dass auch nach der Himmelfahrt des Herrn das Kreuz für die Apostel und deren Nachfolger als ein erniedrigendes Werkzeug galt. Nicht einmal das Kreuz Jesu war einer besonderen Behandlung würdig geworden. Gemäß der Kirchentradition war der Herrenbruder Apostel Jakobus die erste Person, die dem Herrenkreuz eine besondere Ehrerbietung zuteil werden ließ. Während einer an seine christlichen Anhänger gerichteten Predigt nimmt er ein hölzernes Kreuz, hält es hoch, verneigt sich vor ihm und spricht folgende Worte der Verehrung und Verneigung: „Vor deinem Kreuze, Christus, werfen wir uns nieder …“. So beginnt eine besondere Ehrerbietung und Hochachtung gegenüber dem Hl. Kreuz und diese Szene wird zum Anlass der grundsätzlichen Veränderung der Bedeutung des Kreuzes. Dieses Todeswerkzeug, auf dem das erlösende Blut des Herrn vergossen wurde, galt nun nicht mehr als ein Zeichen des Leides. Es wurde zum „Mittel der Errettung“, zur „Quelle des Heils“ und zur „Waffe zum Sieg“ (so wird das Kreuz in den armenischen Hymnen bezeichnet), zum Ausdruck der unerschöpflichen Liebe Christi, denn Liebe bedeutet auch sich zu opfern und erforderlichenfalls für den Nächsten oder Liebsten Entbehrungen in Kauf zu nehmen. Die Liebe ist nicht nur eine Empfindung, sondern auch Leben und Tat. Die Kreuzigung Jesu ist genau der praktische Ausdruck dieser Liebe, denn er ließ sich auf den Weg des Kreuzes ein, um uns „von der Finsternis ins Licht“ zu führen und „vom Tod ins Leben“. Für uns Christen wurde das Kreuz zu einer „Brücke zwischen Himmel und Erde und zum Schlüssel der Tore des Himmels“ (Hl. Gregor von Tatev).

Das ist auch der Grund, dass die Kuppeln und Altäre unserer heiligen Kirchen mit Kreuzen des Herrn geschmückt sind, dass unzählige, wunderschön ausgearbeitete, bedeutungsvolle Kreuzsteine überall in unserem Land Armenien aufgestellt sind, dass armenische Geistliche während der Gottesdienste ein Kreuz in der Hand halten und all die Gottesdienste mit einer Bekreuzigung anfangen und enden. Auch deshalb trägt der armenische Christ ein Kreuz auf seiner Brust und bekreuzigt sich beim Betreten und Verlassen der Kirche.

So empfehlen wir uns dem Leben schenkenden Schutz Gottes und glauben daran, dass das Kreuz des Herrn uns von allen Versuchungen des Teufels und den Fallen des Bösen fernhalten wird.

Խաչվերաց տոն

Der jährliche Zyklus

  • Geburt Christi und Theophanie
  • Fastenzeit
  • Ostern
  • Pfingsten
  • Verklärung des Herrn
  • Aufnahme Mariens in den Himmel
  • Kreuzerhöhungsfest
  • Hisnak bzw. Adventszeit

DIE FÜNF HOCHFESTE

Die Armenische Apostolische Kirche hat fünf Hauptfeste, die „Taghawar toner“ (arm. Տաղաւար Տօներ) genannt werden. Diese Benennung stammt sehr wahrscheinlich aus dem alttestamentlichen Laubhüttenfest (arm. Taghawaraharats ton / Տաղաւարհարաց Տօն). Das armenische Wort „taghawaraharats“ ist zusammengesetzt aus den Wurzeln „taghawar“ (Hütte, Zelt) und „harel“ (schlagen, vorbereiten). Da das alttestamentliche Laubhüttenfest an mehreren Tagen gefeiert wurde, mussten die Gläubigen und Pilger ein Zelt aufschlagen oder eine Hütte aufbauen. Das armenische Wort „Taghawaraharats“ wurde in aller Wahrscheinlichkeit verändert bzw. verkürzt in „Taghawar“.

Auch die fünf Hauptfeste der Armenischen Kirche wurden mehr als drei Tage gefeiert und viele Gläubige sind nicht nur zu den Hauptfesten, sondern auch zu anderen Festen zu Wallfahrtsorten gepilgert und haben dort in Zelten (arm. Taghawar / Տաղաւար) gewohnt. Diese Tradition ist in manchen Orten heute noch erhalten geblieben. Als Beispiel sei hier die Wallfahrt der iranischen Armenier zur Hl. Taddäus Kirche genannt.

Am Vorabend der fünf Hauptfeste wird eine besondere Zeremonie abgehalten, die „Vorfest“ (arm. Նախատօնակ) genannt wird. Diese gilt bereits als der Anfang des jeweiligen Hauptfestes.

Die Armenische Apostolische Kirche hat fünf Hauptfeste, die „Taghawar toner“ (arm. Տաղաւար Տօներ) genannt werden. Diese Benennung stammt sehr wahrscheinlich aus dem alttestamentlichen Laubhüttenfest (arm. Taghawaraharats ton / Տաղաւարհարաց Տօն). Das armenische Wort „taghawaraharats“ ist zusammengesetzt aus den Wurzeln „taghawar“ (Hütte, Zelt) und „harel“ (schlagen, vorbereiten). Da das alttestamentliche Laubhüttenfest an mehreren Tagen gefeiert wurde, mussten die Gläubigen und Pilger ein Zelt aufschlagen oder eine Hütte aufbauen. Das armenische Wort „Taghawaraharats“ wurde in aller Wahrscheinlichkeit verändert bzw. verkürzt in „Taghawar“.

Auch die fünf Hauptfeste der Armenischen Kirche wurden mehr als drei Tage gefeiert und viele Gläubige sind nicht nur zu den Hauptfesten, sondern auch zu anderen Festen zu Wallfahrtsorten gepilgert und haben dort in Zelten (arm. Taghawar / Տաղաւար) gewohnt. Diese Tradition ist in manchen Orten heute noch erhalten geblieben. Als Beispiel sei hier die Wallfahrt der iranischen Armenier zur Hl. Taddäus Kirche genannt.

Am Vorabend der fünf Hauptfeste wird eine besondere Zeremonie abgehalten, die „Vorfest“ (arm. Նախատօնակ) genannt wird. Diese gilt bereits als der Anfang des jeweiligen Hauptfestes.

HOCHFEST DER KIRCHE

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Die Klassifizierung der Feste