GEBET
STUNDENGEBETE –
Das Gebet der gesamten Kirche
Die Armenische Kirche ist ihrem Wesen nach eine singend betende Kirche. Im Zentrum des gottesdienstlichen Lebens der Armenischen Kirche steht selbstverständlich die sonntägliche Feier des Surb Patarags (der Hl. Liturgie). Dennoch kennt die Armenische Kirche neun weitere Stundengebete. Diese Gebetszeiten werden von der Heiligen Schrift genährt, so dass die Anrufung Gottes zugleich Verkündigung seiner Heilstaten ist. Der einzelne Gläubige ist zum gemeinsamen Gebet in die Kirche eingeladen, um sich stets in der Gegenwart Gottes und in der Gemeinschaft anderer Betender zu fühlen, und damit das persönliche Gebet nicht in der Vereinsamung versandet. Die neun Gebetszeiten der Armenischen Kirche sind:
- Nachtgebet, das zu Mitternacht beginnt und eine Lobpreisung Gottes des Vaters ist.
- Morgengebet, das während der Morgendämmerung beginnt und den Sohn Gottes preist.
- Sonnenaufgangsgebet, das, wie der Name bereits sagt, bei Sonnenaufgang beginnt und den Heiligen Geist preist.
- Gebet zur dritten Stunde (Terz), das um 9.00 Uhr beginnt. Dieses Stundengebet ist ebenfalls dem Hl. Geist gewidmet, hat aber auch einen besonderen Bußaspekt.
- Gebet zur sechsten Stunde (Sext), das um 12.00 Uhr beginnt und an Gott den Vater gerichtet ist. Der zentrale Schwerpunkt dieses Stundengebetes ist die Schwäche der menschlichen Natur.
- Gebet zur neunten Stunde (Non), das um 15.00 Uhr beginnt und an den Sohn Gottes gerichtet ist.
- Abendandacht (Vesper): Soll vor dem Sonnenuntergang bzw. 18.00 Uhr beginnen und ist an den Sohn Gottes gerichtet.
- Friedensgebet: Beginnt mit dem Sonnenuntergang und ist an den Hl. Geist gerichtet.
- Ruhegebet: Beginnt vor dem Schlafengehen und ist an Gott den Vater gerichtet.
In den alten Zeiten wurden insbesondere in den Klöstern alle diese neun Tagzeit-Gebete jeden Tag gehalten. Heutzutage ist es allgemein verbreitet, die Tagzeit-Gebete zusammen zu feiern.
Wie in den anderen Orientalisch-Orthodoxen Kirchen bildeten auch in der Armenischen Kirche die Psalmen die Grundordnung der Stundengebete. Vor der Erfindung des armenischen Alphabets Anfang des 5. Jahrhunderts stellte das Psalmodieren das Fundament der Gottesdienste dar. Nach der Schaffung des Alphabets begannen der Hl. Mesrop Maschtotz und der Hl. Sahak Partev und deren Schüler, eigene armenische Lieder und Kirchenhymnen zu verfassen bzw. zu komponieren.
So ist in den darauffolgenden Jahrhunderten allmählich das armenische Hymnarium (arm. Շարակնոց) entstanden. Das Hymnarium „Sharaknotz“ ist das Hauptbuch der Kirchenhymnen, in dem etwa 1200 Hymnen (arm. Sharakan / Շարական) gesammelt sind. Weitere Hefte, in denen auch kirchliche Lieder gesammelt sind, heißen „Gandzaran“, „Tagharan“ bzw. „Yergaran“ und die Lieder nennen sich „Yerg“, „Tagh“, „Gandz“, „Meghedi“ und „Hordorak“ und werden zu bestimmten Anlässen gesungen.
Die Armenische Kirche ist ihrem Wesen nach eine singend betende Kirche. Im Zentrum des gottesdienstlichen Lebens der Armenischen Kirche steht selbstverständlich die sonntägliche Feier des Surb Patarags (der Hl. Liturgie). Dennoch kennt die Armenische Kirche neun weitere Stundengebete. Diese Gebetszeiten werden von der Heiligen Schrift genährt, so dass die Anrufung Gottes zugleich Verkündigung seiner Heilstaten ist. Der einzelne Gläubige ist zum gemeinsamen Gebet in die Kirche eingeladen, um sich stets in der Gegenwart Gottes und in der Gemeinschaft anderer Betender zu fühlen und damit das persönliche Gebet nicht in der Vereinsamung versandet. Die neun Gebetszeiten der Armenischen Kirche sind:
- Nachtgebet, das zu Mitternacht beginnt und eine Lobpreisung Gottes des Vaters ist.
- Morgengebet, das während der Morgendämmerung beginnt und den Sohn Gottes preist.
- Sonnenaufgangsgebet, das, wie der Name bereits sagt, bei Sonnenaufgang beginnt und den Heiligen Geist preist.
- Gebet zur dritten Stunde (Terz), das um 9.00 Uhr beginnt. Dieses Stundengebet ist ebenfalls dem Hl. Geist gewidmet, hat aber auch einen besonderen Bußaspekt.
- Gebet zur sechsten Stunde (Sext), das um 12.00 Uhr beginnt und an Gott den Vater gerichtet ist. Der zentrale Schwerpunkt dieses Stundengebetes ist die Schwäche der menschlichen Natur.
- Gebet zur neunten Stunde (Non), das um 15.00 Uhr beginnt und an den Sohn Gottes gerichtet ist.
- Abendandacht (Vesper): Soll vor dem Sonnenuntergang bzw. 18.00 Uhr beginnen und ist an den Sohn Gottes gerichtet.
- Friedensgebet: Beginnt mit dem Sonnenuntergang und ist an den Hl. Geist gerichtet.
- Ruhegebet: Beginnt vor dem Schlafengehen und ist an Gott den Vater gerichtet.
In den alten Zeiten wurden insbesondere in den Klöstern alle diese neun Stundengebeten jeden Tag abgehalten. Heutzutage ist es allgemein verbreitet, die Stundengebete zusammen zu feiern.
Wie in den anderen Orientalisch-Orthodoxen Kirchen bildeten auch in der Armenischen Kirche die Psalmen die Grundordnung der Stundengebete. Vor der Erfindung des armenischen Alphabets Anfang des 5. Jahrhunderts stellte das Psalmodieren das Fundament der Gottesdienste dar. Nach der Schaffung des Alphabets begannen der Hl. Mesrop Maschtotz und der Hl. Sahak Partev und deren Schüler, eigene armenische Lieder und Kirchenhymnen zu verfassen bzw. zu komponieren.
So ist in den darauffolgenden Jahrhunderten allmählich das armenische Hymnarium (arm. Շարակնոց) entstanden. Das Hymnarium „Sharaknotz“ ist das Hauptbuch der Kirchenhymnen, in dem etwa 1200 Hymnen (arm. Sharakan/Շարական) gesammelt sind. Weitere Hefte, in denen auch kirchliche Lieder gesammelt sind, heißen „Gandzaran“, „Tagharan“ bzw. „Yergaran“ und die Lieder nennen sich „Yerg“,„Tagh“, „Gandz“, „Meghedi“ und „Hordorak“ und werden zu bestimmten Anlässen gesungen.
SHARAKAN
In den Sharakanen spürt man die Frömmigkeit der Armenischen Apostolischen Kirche. Seit der Erschaffung des armenischen Alphabets haben viele bedeutende Persönlichkeiten der Armenischen Kirche u. a. auch Sharakane gedichtet. Die ersten Hymnendichter in dieser Reihe sind der Erfinder des Alphabets Mesrop Maschtotz und sein Förderer Katholikos Sahak Partev. Sie gelten zugleich als diejenigen, die die wichtigsten Grundsätze der Dichtkunst der Sharakane bestimmten. Ihnen folgte die Generation der Hl. Übersetzer, wie z. B. Yeghishe Vardapet, Movses Chorenatzi, Davit Anhaght und Hovhan Mandakuni. Ihnen und anderen Gelehrten aus dem 5. Jahrhundert werden viele Lieder und Sharakane zugeschrieben.
Der Gesamtbestand des „Sharaknotz“ wurde von etwas mehr als zwanzig Dichtern geschrieben, die zwischen dem 5. und 15. Jahrhundert gelebt haben. Als wichtige Hymnendichter aus dieser Zeit gelten außer den o. g. Personen auch der Katholikos Hovhan Odznetzi (7.-8. Jh.), Ananai Shirakatzi (7. Jh.), Sahak Dzoraporetzi (7. Jh.), Grigor Narekatzi (10. Jh.), Grigor Vkayaser (11.-12. Jh.), Hovhannes Sarkavag (11.-12. Jh.) und Nerses Lambronatzi (12.-13. Jh.). Auch zwei Frauen haben „Sharakane“ gedichtet, Sahakaducht (8 Jh., die Schwester von Stepannos Syunetzi) und Chosroviducht (8 Jh., die Schwester von Vahan Goghtnatzi). Bekannt ist auch, dass Sahakaducht sowohl Männer als auch Frauen im Gesang unterrichtete.
Eine wichtige Rolle für die Vollendung des „Sharaknotz“ spielte der Katholikos, der Hl. Nerses Schnorhali (der Begnadete, 12. Jh.). Etwa ein Drittel aller Lieder und Hymnen der Armenischen Kirche wurden von ihm gedichtet und verfasst.
Die im „Sharaknotz“ enthaltenen Hymnen sind in acht Gruppen auftgeteilt, die nach den Anfangsworten hymnischer, heilsgeschichtlich zentraler Passagen der Bibel benannt worden sind. Die Melodien dieser Sharakane basieren auf acht sogenannten Musik-Stimmen. Jeder Tag hat eine bestimmte Stimme. Zum Anlass des Tages werden in der Kirche jene Hymnen sowie Psalmen und andere Lieder gesungen, deren Melodien auf der Grundlage dieser Musik-Stimmen geschrieben worden sind.
Wegen der zunehmenden Zahl und Vielfältigkeit der Sharakane wurde es nötig, eine Notation einzuführen, die armenisch als „Chaz“ (armenische Neumen, arm. Խազ) bezeichnet werden. Die ersten Einführungsversuche dieser speziellen Notation wird dem Bischof Stepannos Synetzi II. (660/70-735) zugeschrieben. Jahrhunderte lang wurden die Hymnen mit Hilfe dieser „Chaz“-Notation gesungen. Leider gingen die richtigen Schlüssel dieser armenischen Notation mit der Zeit verloren. Ende des 18. Jh. konnte man nicht mehr mit dieser Notation singen. Insbesondere hat sich der Komponist Komitas Vardapet (1869-1935) intensiv bemüht, diese „Chaz“-Noten zu entschlüsseln. Leider haben es ihm der Genozid an den Armeniern (1915) und sein damit verbundener seelischer Zustand nicht erlaubt, diese wichtige Arbeit zu vollenden. Seine diesbezüglichen Aufzeichnungen und Manuskripten sind verlorengegangen, und die „Chazen“ bleiben bis zum heutigen Tag nicht entschlüsselt. Auch einige europäische bzw. deutsche Wissenschaftler, wie z. B. Johann Joachim Schröder (deutscher Theologe und Kirchenhistoriker, 1680-1756), François-Joseph Fétis (belgischer Komponist und Musikbiograph, 1784-1871) und Julius Heinrich Petermann (deutscher Orientalist, 1801-1876), beschäftigten sich mit der armenischen „Chaz“-Notation.
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